Mittwoch, 13. Juni 2012

André in Deutschland

André berichtet über seine Zeit in Deutschland. Den ersten Bericht gibt es (leider nur in Französisch) auf "Seiten"(rechte Spalte)  André in Deutschland.

Dienstag, 12. Juni 2012

Perle der Karibik

Haiti setzt auf Tourismus
Wenn in den 70er-Jahren vom Touristenboom in der Karibik die Rede war, drehten sich die Sehnsüchte um Haiti. Jetzt will das Land wieder in den Tourismus einsteigen.
von Hans-Ulrich Dillmann

Montag, 4. Juni 2012

Billiguy

Neue Fotos von unserem Projekt Neubau der Schule in Billiguy. Es geht voran, obwohl die Regenzeit immer wieder für Verzögerungen sorgt, weil die Lastwagen nicht mehr durch die Flüsse kommen. Man kann gut erkennen, wie weit der Bau ist. Die Klassenzimmer sind bereits zu erkennen. 


Klaustrat für die hintere Wand

Klassenzimmer
Equipe
Jede Menge Baustahl wird verbaut
Die Dorfbewohner helfen mit

Freitag, 1. Juni 2012

Geschichte eines Patenkindes

Ich bin Jeudy  Benson, eines  von 10 Kindern meiner Mutter, geboren am  07.12.1990. Ich habe meinen  Vater nie kennen gelernt,  und das Wort Papa sagte ich zum ersten  Mal in der Schule, als ich im Sprachunterricht  Wörter wie "father, Padre, Vater " übersetzen musste,  oder als ich über "Unseren Vater„ in der Bibel las.
Allerdings hatte ich eine sehr mutige Mutter  die die doppelte Rolle übernahm. Ich meine, beides zu sein "Vater und Mutter." Ihr Name ist Mary Yolène Victor.
Mamas Situation zeigt mir, dass „Eltern sein“  nicht einfach ist, vor allem dann, wenn man alleine ist. Sie geht fast barfuß und verzichtet, damit sie uns Schuhe kaufen kann. Sie steht morgens als erste auf und geht sehr spät in der Nacht als letzte ins Bett. Sie würde gerne ausruhen, aber wie könnte sie dann unsere lebensnotwendigsten Bedürfnisse erfüllen?  Sie muss alles verwalten und ist gezwungen immer weiter zu machen, nicht nur durch die Realität, sondern auch durch ihre Verantwortung  für uns. Nicht ein Tag ist vergangen, an dem sie uns nicht unterstützt hat, selbst wenn ich manchmal lieber die Zeit mit Freunden verbringe  als bei einer Arbeit, die Mutter angeordnet hat.   
Ich habe vier Schwestern und vier Brüder. Ich hatte fünf Brüder, aber vor sieben Jahren starb einer von ihnen.
Meine Schwestern sind: Martine, Stephania, Daphne und Adleine.
Meine Brüder sind: Marc Fel, Gerard, Guerino und Kerby.
Ich wurde als das achte von zehn Kindern  geboren. Wir sind eine sehr bescheidene Familie, mit Mitteln, die höchstens das  Überleben sichern. Wir können uns nicht leisten, jemanden einzustellen, deshalb sind die Arbeiten und Aufgaben aufgeteilt.
Zu Hause bin ich für den Zustand unseres Hofs verantwortlich, was bedeutet, dass ich die Abfälle aufsammle, die Pflanzen versorge und den Mülleimer leere.  Es  gibt bei uns keine  Müllabfuhr oder zumindest nicht in meiner  Nachbarschaft.  Also muss ich zu Fuß unseren Müll fort bringen.  Diese Arbeit wird hauptsächlich an den Wochenenden durchgeführt.  Während der Woche ist alles etwas komplizierter. Ich bin aber auch noch für das Wasserholen zuständig. Wir wohnen zusammen  mit meiner Mutter und einer  Schwägerin, die ebenfalls bei uns lebt.  Wenn sie zu Hause ist, übernimmt sie die Zubereitung des  Essens .  Sonst  kocht derjenige, der als erstes nach Hause kommt. Aber manchmal haben wir keinen Gourde und das bedeutet, dass wir dann ein oder zwei Tage nichts essen können.  Das geschieht oft in großen Familien.
Die Schule!  
Zwischen 1996 und 2004 ging ich in die 
Ecole la Fraternité“, wo ich mein Certificat bestand. Ab 2004 bis 2011 durfte ich  mit Unterstützung von Tonel  Pa Nou das Collège Cœur de Jésus besuchen. DieSchulzeit  war keine leichte Zeit.  Jede neue Woche war eine Wiederholung der vergangenen Woche. Am Sonntagabend musste  ich mir überlegen wie ich durch den täglichen Stau zu meiner Schule komme. Ich musste  mich entscheiden, wie ich den Weg zurücklege. Ob mit dem  Motorrad-Taxi, dessen Preis  6 bis 7 mal höher ist, oder mit einem TapTap, oder zu Fuß über mehrere Kilometer. Häufig verglich ich meine körperlichen Fähigkeiten mit meiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und anstatt eingefroren im Verkehr, der sich  im Schneckentempo vorwärts quält,  die Zeit zu verbringen, sparte ich mein Geld und ging zu Fuß.
Das ist das tägliche Leben, es ist zwar schwierig, aber ich bin die Hoffnung eines Landes und  trotz der Situationen und der Umstände muss ich überleben, damit mein Land überlebt.
Jeudy  Benson